Weltbericht über Altern und Gesundheit
Globale Trends
- Weltbevölkerung altert schneller als je zuvor.
- Zum ersten Mal erreichen die meisten Menschen weltweit ein Alter von 60+.
- Längeres Leben = große Chance, aber auch Belastung für Gesundheitssysteme, Arbeitsmärkte, Familienstrukturen.
Zentrale Botschaften
- „Den typischen älteren Menschen gibt es nicht“ → enorme Heterogenität im Alter.
- Alter ≠ zwangsläufig Abhängigkeit.
- Altersdiskriminierung weit verbreitet, stärker als Sexismus oder Rassismus.
- Hauptgesundheitsprobleme im Alter: chronische Krankheiten (Herz, Schlaganfall, Krebs, Demenz), Hör-/Sehverlust, Mobilitätseinschränkungen, Multimorbidität.
Gesundheitspolitische Kerngedanken
- Gesundes Altern = Erhalt funktionaler Fähigkeit, nicht nur Abwesenheit von Krankheit.
- Gesundheitssysteme müssen sich von akuter Krankheitsorientierung zu integrierter Versorgung für ältere Menschen wandeln.
- Langzeitpflege: unverzichtbar im 21. Jahrhundert, staatlich zu organisieren, aber in Partnerschaft mit Familien und Gemeinschaften.
- Altersfreundliche Umwelten: Barrierefreiheit, Mobilität, soziale Teilhabe, Schutz vor Armut.
- Investition statt Kosten
- Ausgaben für ältere Menschen = Investition in Wohlbefinden und gesellschaftlichen Beitrag, nicht Belastung.
- Ältere leisten wirtschaftliche Beiträge (Steuern, Konsum, Betreuung von Enkeln, Ernährungssicherung in Entwicklungsländern).
- Kostenanstieg durch Alterung geringer als angenommen – wichtiger: technologische Innovationen, Gesundheitskosten am Lebensende.
Handlungsrahmen
- Gesundheitssysteme auf Bedürfnisse älterer Menschen ausrichten.
- Systeme für Langzeitpflege entwickeln und sichern.
- Altersfreundliches Lebensumfeld schaffen (Mobilität, Sicherheit, Teilhabe).
- Messung, Monitoring, Forschung verbessern (funktionale Fähigkeit, Kapazitäten, Ungleichheiten).
- Gesellschaftlicher Wandel
- Migration, Urbanisierung, Auflösung traditioneller Familienstrukturen → neue Versorgungsmodelle nötig.
- Geschlechterrollen ändern sich: Frauen nicht mehr alleinige Pflegekräfte.
- Technologischer Wandel eröffnet Chancen (Telemedizin, Assistenzsysteme).
Fazit
- Bevölkerungsalterung erfordert Transformation:
- von kurativer Medizin zu integrierter Versorgung,
- von Kosten-Denken zu Investitions-Strategien,
- von Stereotypen zu Anerkennung der Vielfalt und Ressourcen älterer Menschen.
- Gesundes Altern ist möglich → wenn Politik rechtzeitig investiert.