Alexander Bohn   Anke Breitkreutz   Michael Malzbender
Fachärzte für Innere Medizin mit hausärztlicher Versorgung

Weltbericht über Altern und Gesundheit
Globale Trends

  • Weltbevölkerung altert schneller als je zuvor.
  • Zum ersten Mal erreichen die meisten Menschen weltweit ein Alter von 60+.
  • Längeres Leben = große Chance, aber auch Belastung für Gesundheitssysteme, Arbeitsmärkte, Familienstrukturen.

Zentrale Botschaften

  • „Den typischen älteren Menschen gibt es nicht“ → enorme Heterogenität im Alter.
  • Alter ≠ zwangsläufig Abhängigkeit.
  • Altersdiskriminierung weit verbreitet, stärker als Sexismus oder Rassismus.
  • Hauptgesundheitsprobleme im Alter: chronische Krankheiten (Herz, Schlaganfall, Krebs, Demenz), Hör-/Sehverlust, Mobilitätseinschränkungen, Multimorbidität.

Gesundheitspolitische Kerngedanken

  • Gesundes Altern = Erhalt funktionaler Fähigkeit, nicht nur Abwesenheit von Krankheit.
  • Gesundheitssysteme müssen sich von akuter Krankheitsorientierung zu integrierter Versorgung für ältere Menschen wandeln.
  • Langzeitpflege: unverzichtbar im 21. Jahrhundert, staatlich zu organisieren, aber in Partnerschaft mit Familien und Gemeinschaften.
  • Altersfreundliche Umwelten: Barrierefreiheit, Mobilität, soziale Teilhabe, Schutz vor Armut.
  • Investition statt Kosten
  • Ausgaben für ältere Menschen = Investition in Wohlbefinden und gesellschaftlichen Beitrag, nicht Belastung.
  • Ältere leisten wirtschaftliche Beiträge (Steuern, Konsum, Betreuung von Enkeln, Ernährungssicherung in Entwicklungsländern).
  • Kostenanstieg durch Alterung geringer als angenommen – wichtiger: technologische Innovationen, Gesundheitskosten am Lebensende.

Handlungsrahmen

  • Gesundheitssysteme auf Bedürfnisse älterer Menschen ausrichten.
  • Systeme für Langzeitpflege entwickeln und sichern.
  • Altersfreundliches Lebensumfeld schaffen (Mobilität, Sicherheit, Teilhabe).
  • Messung, Monitoring, Forschung verbessern (funktionale Fähigkeit, Kapazitäten, Ungleichheiten).
  • Gesellschaftlicher Wandel
  • Migration, Urbanisierung, Auflösung traditioneller Familienstrukturen → neue Versorgungsmodelle nötig.
  • Geschlechterrollen ändern sich: Frauen nicht mehr alleinige Pflegekräfte.
  • Technologischer Wandel eröffnet Chancen (Telemedizin, Assistenzsysteme).

Fazit

  • Bevölkerungsalterung erfordert Transformation:
  • von kurativer Medizin zu integrierter Versorgung,
  • von Kosten-Denken zu Investitions-Strategien,
  • von Stereotypen zu Anerkennung der Vielfalt und Ressourcen älterer Menschen.
  • Gesundes Altern ist möglich → wenn Politik rechtzeitig investiert.
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